
Ich stelle mir vor, wie ich dich an einen stillen Ort mitnehme, weit weg vom Geräusch der Welt, doch mitten in deinem eigenen Sein. Wenn wir über die „7 Schichten unseres Bewusstseins“ sprechen, dann reden wir nicht über etwas Abstraktes, sondern über das unsichtbare Gewebe, deine Aura, in dem du Tag für Tag lebst. Diese Schichten sind wie feine, durchscheinende Schleier, die dich umgeben, durchdringen und miteinander verflochten sind. Sie sind nicht „da draußen“ sie sind in dir, um dich herum, unter dir, über dir, und sie sind gleichzeitig das, was du als „Welt“ erlebst.
Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Reaktion formt dieses Geflecht. Und genau dort beginnt das größte Missverständnis unseres Daseins: Wir glauben, dass die Realität, die wir im Außen wahrnehmen, die Realität ist. Doch in Wahrheit gibt es nur unsere Realität jene, die aus unseren innersten Schichten genährt wird. Wir schauen nicht auf die Welt, wir schauen durch unsere Schichten auf sie.
Die erste Schicht – das Körperbewusstsein
Das Körperbewusstsein ist wie der feste Boden unter deinen Füßen. Hier beginnt alles. Es ist die greifbarste Ebene, und doch wird sie von vielen oft übergangen, als wäre sie selbstverständlich. In dieser Schicht spürst du, wie dein Brustkorb sich hebt und senkt, wie dein Herz im Rhythmus deines Lebens schlägt, wie sich deine Muskeln entspannen oder anspannen. Du fühlst Hunger, Wärme, Kälte, Berührung, aber auch die subtilen Nuancen, die nur ein wacher Körper wahrnimmt: den leichten Druck der Kleidung auf der Haut, das Spiel des Atems an deinen Nasenflügeln, das Kribbeln, wenn sich Energie in dir bewegt.
Ist diese Schicht in Unruhe durch Stress, Erschöpfung, falsche Ernährung oder mangelnde Achtsamkeit spiegelt sich das sofort in allen anderen Ebenen wider. Selbst klare Gedanken können dann trüb wirken, und jede innere Weisheit scheint fern. Wenn du diese Schicht nährst, mit Bewegung, guter Nahrung, bewusster Atmung und Ruhe, wird sie zu einem sicheren Fundament, auf dem alles andere erblühen kann.
Die zweite Schicht – das emotionale Feld
Hier beginnt es, farbig zu werden. Das emotionale Feld ist wie ein Ozean, in dem jede Welle ein Gefühl ist, sanft oder wild, warm oder eisig. Alles, was du je gefühlt hast, lebt hier in feinen Schwingungen weiter. Manche Emotionen plätschern leise an deinen inneren Ufern, andere türmen sich auf wie Sturmwellen. In dieser Schicht formt sich die Färbung deiner Wahrnehmung: Freude taucht die Welt in helles Licht, Traurigkeit legt einen grauen Schleier darüber, Ärger färbt alles in grelle, harte Töne.
Wenn diese Schicht unbewusst bleibt, kann sie dich unmerklich steuern. Ein alter Schmerz, den du längst vergessen glaubst, kann wie ein Echo wirken und selbst harmlose Begegnungen misstrauisch erscheinen lassen. Nimmst du diese Ebene jedoch bewusst wahr, wird sie zu deinem inneren Kompass. Du erkennst, was in dir geheilt werden will, und kannst Emotionen wie Wellen kommen und gehen lassen, ohne in ihnen unterzugehen.
Die dritte Schicht – die mentale Ebene
Hier wohnen deine Gedanken, ein unaufhörlicher Strom von Bildern, Worten und inneren Kommentaren. Diese Schicht ist wie eine Brille, die du ständig trägst, ohne zu merken, dass sie deine Sicht färbt. Sie besteht aus Überzeugungen, die du dir im Laufe deines Lebens zu eigen gemacht hast. Manche sind förderlich und klar, andere eng und trennend.
Wenn du glaubst, dass das Leben dir wohlgesinnt ist, wirst du überall Anzeichen dafür finden, selbst in schwierigen Zeiten. Wenn du überzeugt bist, dass du kämpfen musst, um zu überleben, wirst du unbewusst Situationen anziehen, die diesen Kampf bestätigen.
Die mentale Ebene kann ein Gefängnis oder ein Werkzeug sein. Wenn du lernst, den Raum zwischen zwei Gedanken wahrzunehmen, öffnet sich eine Tür in tiefere Schichten, und du erkennst: Ich bin nicht meine Gedanken. Ich bin der, der sie denkt.
Die vierte Schicht – das unbewusste Feld
Diese Ebene liegt wie eine weite, dunkle Tiefe unter deinen bewussten Gedanken. Hier leben Programme, die dich geprägt haben, oft lange bevor du selbst entscheiden konntest. Sie stammen aus deiner Kindheit, aus der Art, wie du geliebt oder nicht geliebt wurdest, aus unausgesprochenen Botschaften deiner Familie. Auch das Erbe deiner Ahnenlinie und die kollektiven Prägungen deiner Kultur sind hier gespeichert.
Das Unbewusste ist nicht dein Feind es hat dich geformt, um dich zu schützen. Doch viele dieser Muster sind alt und passen nicht mehr zu dem Menschen, der du heute bist. Wenn du dich ihnen zuwendest, nicht mit Angst, sondern mit Neugier, beginnen sie sich zu wandeln. Manchmal genügt das Erkennen, um eine jahrzehntelange Blockade zu lösen.
Die fünfte Schicht – das Seelenbewusstsein
Hier trittst du ein in den Raum, in dem du größer bist als deine Geschichte. Das Seelenbewusstsein kennt dich jenseits von Zeit, Namen und Rollen. Hier bist du der, der du schon immer warst und immer sein wirst. Es ist, als würdest du einen inneren Garten betreten, in dem alles im Gleichgewicht ist.
In dieser Schicht gibt es Antworten, die kein Buch dir geben kann, und eine stille Freude, die nicht an Bedingungen geknüpft ist. Sie erinnert dich daran, dass du mehr bist als die Summe deiner Erfahrungen. Wenn du aus dieser Ebene lebst, handelst du aus Klarheit, nicht aus Angst. Dein Leben wird nicht „problemlos“, aber du bist nicht mehr verloren in den Wellen, du wirst zur Küste, an der sie brechen.
Die sechste Schicht – das kollektive Feld
Du bist nicht allein. Jeder Gedanke, jedes Gefühl, jede Handlung von dir steht in Verbindung mit einem großen, unsichtbaren Netz. Hier strömen Energien, die dir nicht persönlich gehören, globale Ängste, kollektive Hoffnungen, uralte Menschheitsmuster. Manchmal fühlst du Schwere oder Freude, ohne einen „Grund“ zu kennen, oft kommt es aus diesem Feld.
Wenn du diese Ebene bewusst betrittst, erkennst du, wie viel deines inneren Erlebens nicht wirklich „deins“ ist. Das kann befreiend sein, denn es löst dich von der Vorstellung, dass du alles allein tragen musst. Und gleichzeitig wirst du achtsamer damit, was du selbst in dieses Feld einspeist Gedanken, die heilen statt verletzen, Worte, die aufbauen statt zerstören.
Die siebte Schicht – das reine Bewusstsein
Hier endet jede Trennung. Dies ist kein Ort, sondern ein Zustand, in dem du nichts mehr „wirst“ du bist. Es ist die stille, klare Weite jenseits von Formen, Geschichten und Rollen. Hier gibt es kein „innen“ und „außen“, kein „ich“ und „du“. Alles ist in einem Atemzug verbunden.
In diesem Zustand erkennst du, das, was du für „die Welt“ gehalten hast, ist nur eine Spiegelung deiner inneren Schichten. Hier bist du Beobachter und gleichzeitig das Beobachtete.
Reines Bewusstsein ist nicht spektakulär. Es ist still, klar, grenzenlos und genau deshalb unzerstörbar. Aus dieser Ebene heraus betrachtest du deine anderen Schichten wie ein Künstler seine Farben wissend, dass du sie wählen, mischen oder auch zur Seite legen kannst.
Was uns oft gefangen hält, ist die Illusion, dass wir das Außen unverfälscht sehen. Doch das tun wir nie. Wir sehen immer nur durch die Summe unserer Schichten. Wenn du in Angst lebst, wird die Welt voller Bedrohungen wirken. Wenn du in Liebe schwingst, wird selbst eine schwierige Situation dich weicher berühren.
Die Kunst und zugleich der Weg in die Freiheit liegt darin, sich dieser Schichten bewusst zu werden. Nicht, um sie „wegzumachen“, sondern um zu erkennen, dass sie formbar sind. Jede Erfahrung, jede Entscheidung, jede bewusste innere Ausrichtung verändert dein Geflecht und damit deine Realität.
Und hier liegt die vielleicht größte Erkenntnis: Es gibt nicht „die“ Realität es gibt nur deine. Die Welt, die du erlebst, ist der Spiegel deines inneren Feldes. Verändern sich deine Schichten, verändert sich deine Welt. Plötzlich lösen sich Konflikte, ohne dass du sie „gelöst“ hast. Türen öffnen sich, die vorher nicht einmal sichtbar waren. Und selbst wenn das Außen gleich bleibt, erlebst du es aus einer neuen, freieren Perspektive.
Wenn du das einmal tief verstanden hast, beginnt das Leben nicht mehr „da draußen“. Es beginnt in dir.
Und dort, in deinen sieben Schichten, bist du der Schöpfer.
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