Das Feuerpferd regiert im chinesischen Kalender alle 60 Jahre. Die letzten beiden Jahre waren 1906 und 1966, das nächste ist 2026. Wenn ich mir diese Jahre anschaue, sehe ich ein klares Muster, enorme Dynamik, Aufbruch und Rebellion, aber auch Überforderung, Explosionen im Außen und im Inneren.
Ich schreibe das bewusst nicht romantisch, denn das Feuerpferd ist keine sanfte Energie. Es ist roh, schnell und kompromisslos.
1906 – der Auftakt in ein unruhiges Jahrhundert
1906 steht für mich wie ein Zündfunke. In diesem Jahr kam es zu massiven Umwälzungen, besonders sichtbar im großen Erdbeben von San Francisco. Ganze Städte wurden zerstört, alte Strukturen brachen buchstäblich zusammen. Gleichzeitig war diese Zeit geprägt von Industrialisierung, technischen Sprüngen und einer enormen Beschleunigung des Lebens.
Was ich hier deutlich spüre: Das Feuerpferd bringt Bewegung um jeden Preis. Stillstand wird nicht geduldet. Wenn Systeme innerlich morsch sind, stürzt es sie ein notfalls mit Gewalt.
1966 – Rebellion, Radikalität, kollektiver Kontrollverlust
1966 ist das bekannteste Feuerpferd-Jahr und das drastischste.
Ich sehe hier eine Explosion kollektiver Spannungen
– Beginn der chinesischen Kulturrevolution
– massive Studentenproteste weltweit
– Eskalation des Vietnamkriegs
– Bruch mit Autoritäten, Traditionen, Moralvorstellungen
Dieses Jahr hatte eine extreme „Alles-oder-nichts“-Qualität. Alte Ordnungen wurden nicht reformiert, sondern angegriffen. Das Pferd wollte frei sein, das Feuer wollte brennen und niemand hielt die Zügel. Viele Menschen verloren damals Orientierung, manche auch ihr Leben. Gleichzeitig entstanden neue Bewegungen, neue Denkweisen, neue Formen von Freiheit.
Ganz ehrlich: 1966 zeigt mir auch die dunkle Seite des Feuerpferdes. Wenn Tempo, Ideologie und Emotion ungebremst zusammenkommen, wird aus Befreiung Zerstörung.
Was diese Jahre gemeinsam haben
Wenn ich die Feuerpferd-Jahre nebeneinanderlege, erkenne ich klare Konstanten
– extreme Beschleunigung gesellschaftlicher Prozesse
– Brüche statt langsamer Übergänge
– starke Polarisierung
– Aufstände gegen Kontrolle und Autorität
– wenig Geduld, wenig Kompromissfähigkeit
Das Feuerpferd hasst Einschränkung. Es sprengt Fesseln egal, ob sie sinnvoll waren oder nicht.
Mein Blick auf 2026
Aus meiner Sicht ist 2026 kein Jahr für halbherzige Entscheidungen. Wer versucht, alles so zu lassen wie es ist, wird vom Tempo überrollt. Gleichzeitig halte ich es für entscheidend, etwas anders zu machen als 1966: Bewusstsein hineinzugeben.
Das Feuerpferd braucht Führung nicht von außen, sondern von innen.
Ohne innere Klarheit wird diese Energie chaotisch. Mit Klarheit kann sie ungeheure Lebenskraft freisetzen.
Meine ehrliche Meinung, 2026 wird unbequem, aber ehrlich. Es belohnt Mut, Wahrhaftigkeit und innere Ausrichtung. Und es bestraft Selbstbetrug, Unterdrückung und starre Systeme.
Eure Gabriele
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