
Es gibt diesen einen besonderen Ort im Garten meiner Familie in Gatineau. Zwischen den Blumen und Bäumen steht ein Saskatchewan Beerenbaum. Wenn die Beeren reif sind, dunkelviolett, süß und prall, beginnt ein Schauspiel, dem ich stundenlang zusehen könnte. Die Vögel kommen und mit ihnen zieht eine Farbenpracht ein, die mich immer wieder staunen lässt.
Zuerst höre ich das helle, fröhliche Zwitschern der American Goldfinches, die gelben Finken. Ihre leuchtend gelben Körper mit den schwarzen Flügeln wirken wie kleine Sonnenblitze zwischen den Ästen. Fast gleichzeitig tauchen die Northern Cardinals auf, die leuchtend roten Kardinäle, mit ihrem stolzen, fast königlichen Auftreten. Sie wirken in ihrem satten Rot wie kleine Flammen zwischen dem Grün.
Und dann kommt er, der Blue Jay, prachtvoll in seinem leuchtenden Blau, das fast schon unwirklich schimmert. Frech, neugierig, manchmal ein wenig dominant, hüpft er von Ast zu Ast und pickt sich seine Beeren. Sein Ruf durchdringt die Luft, kraftvoll und klar.
Manchmal sehe ich auch die zarten Cedar Waxwings mit ihren sanften Farben und dem eleganten schwarzen Augenstreif. Sie sind ruhiger, fast scheu, aber ihr feines, flötendes Zwitschern verrät ihre Anwesenheit.
Ab und zu landet ein Downy Woodpecker, der kleine Specht, hackt kurz an einem Ast, hebt neugierig den Kopf und gönnt sich ebenfalls ein paar der süßen Früchte.
Ich stehe da, einfach nur still, fast ehrfürchtig, und schaue diesem bunten, lebendigen Tanz zu. Jede Bewegung, jeder Flügelschlag, jeder Ruf ist Teil eines natürlichen Rhythmus, der mich tief berührt.
Während die Vögel die Beeren pflücken, spüre ich, wie mich diese Szene nährt, nicht mit Früchten, sondern mit Dankbarkeit, mit Staunen, mit dem Wissen um das große Wunder, das sich jeden Tag direkt vor meinen Augen abspielt.





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