
In der Organsprache ist die Blase viel mehr als nur ein Organ, das unseren Urin speichert. Sie ist wie ein stiller Speicher unserer inneren Anspannung, unserer nicht geweinten Tränen und unserer ungelösten Konflikte mit Grenzen und Rückhalt. In der chinesischen Medizin gehört sie zum Wasserelement, und dieses steht für tiefes Vertrauen ins Leben, für Urvertrauen und die Fähigkeit, sich hinzugeben. Wenn dieses Vertrauen erschüttert ist, wenn wir ständig das Gefühl haben, auf der Hut sein zu müssen, kann die Blase reagieren mit Entzündungen, Krämpfen oder einer Überempfindlichkeit.
Oft zeigt die Blase in ihrer Sprache, dass jemand „die Kontrolle nicht verlieren“ will. Sie spiegelt damit Themen wie Disziplin, innere Strenge, Zurückhalten von Gefühlen oder das Gefühl, nicht „loslassen zu dürfen“. Viele Menschen mit Blasenproblemen berichten in Hypnosesitzungen von Lebenssituationen, in denen sie sich klein und verletzlich gefühlt haben vielleicht auch ausgeliefert. Manchmal sind es alte Muster, in denen man gelernt hat: „Ich muss mich zusammenreißen.“ Die Blase ist dann wie ein innerer Wächter, der ständig prüft, ob noch alles unter Kontrolle ist.
In der seelisch-energetischen Dimension steht sie für den Mut, Grenzen zu setzen, aber auch für die Fähigkeit, Belastendes wirklich abzugeben. Wer oft Blasenprobleme hat, darf sich fragen: Wo halte ich etwas zurück, was raus möchte? Welche Angst hindert mich daran, loszulassen? Und wo habe ich in meinem Leben zu wenig Schutz oder Halt, sodass ich ständig in einer unterschwelligen Anspannung bin?
In einer hypnotischen Organsprache kann man der Blase begegnen wie einem eigenen inneren Wesen. Oft beschreibt sie sich dann als angespannt, müde vom ständigen „Aufpassen“ und sie sehnt sich nach Wärme, Geborgenheit und dem Gefühl, sicher zu sein. Wenn wir ihr diese Sicherheit geben, sie innerlich umarmen und ihr sagen: „Du darfst loslassen, ich halte dich“, dann verändert sich oft nicht nur das Organempfinden, sondern auch das Lebensgefühl.
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