72 Stunden Fasten

 

Es gibt Momente, in denen die Natur uns zeigt, wie genial unser Körper wirklich ist. Einer dieser Momente offenbart sich im Fasten, genauer gesagt im 72-Stunden-Fasten. Die Wissenschaft bestätigt inzwischen, was viele spirituelle und naturheilkundliche Traditionen schon lange wussten: Der Körper besitzt die Fähigkeit, sich selbst zu regenerieren, wenn man ihm die Möglichkeit dazu gibt.

Forscher um den Biogerontologen Valter Longo von der University of Southern California fanden heraus, dass bereits drei Tage ohne feste Nahrung genügen, um das Immunsystem vollständig zu erneuern, selbst bei älteren Menschen. Das ist revolutionär. Denn während dieser Zeit schaltet der Körper auf Überlebensmodus und beginnt, alles Überflüssige oder Geschwächte abzubauen, vor allem alte Immunzellen, die ihre Aufgabe nicht mehr richtig erfüllen.

Sobald der Blutzuckerspiegel sinkt und der Körper in Ketose geht, aktiviert sich die sogenannte Autophagie. Das ist ein faszinierender Reinigungsmechanismus, bei dem beschädigte Zellbestandteile recycelt werden. Gleichzeitig beginnen Stammzellen, neue, frische Immunzellen zu bilden, quasi eine „Generalüberholung“ unseres Abwehrsystems.

Dieser biologische Reset wirkt weit über das Immunsystem hinaus. Fasten senkt chronische Entzündungen, stabilisiert den Blutzucker, reguliert Hormone und bringt die Darmflora ins Gleichgewicht. Viele berichten auch von mehr geistiger Klarheit, besserem Schlaf und einem Gefühl tiefer Ruhe, weil der Körper endlich nicht mehr verdauen, sondern heilen darf.

Wie man am besten fastet

Fasten bedeutet nicht, sich zu quälen oder den Körper auszuhungern. Es ist ein bewusstes Zurückkehren in den natürlichen Rhythmus von Nahrungsaufnahme und Regeneration. Für den Immunsystem-Reset empfehlen sich drei volle Tage (72 Stunden), in denen man keine feste Nahrung zu sich nimmt.

Ich empfehle, sich gut darauf vorzubereiten:

Ein bis zwei Tage vor dem Fasten sollte man leicht essen, Gemüse, Suppen, Tee, Obst, keine tierischen Produkte oder Zucker. Dann folgt die eigentliche Fastenphase, in der man nur Wasser, Kräutertee oder klare Gemüsebrühe trinkt. Wichtig ist, auf den eigenen Körper zu hören. Müdigkeit, Kälte oder emotionale Schwankungen gehören oft dazu, weil der Körper umstellt.

Nach dem Fasten sollte man sanft wieder aufbauen, mit etwas Gemüse, Suppen oder gedünstetem Obst. Kein Kaffee, kein Alkohol, kein Zucker in den ersten Tagen.

Wer sich unsicher ist oder Medikamente nimmt, sollte sich vorher ärztlich beraten lassen.

Doch wenn man das achtsam tut, erlebt man etwas Wundervolles: Der Körper fühlt sich gereinigt, klar und leicht an. Das Immunsystem wirkt gestärkt, und viele spüren eine neue Lebenskraft, als hätte man das innere Feuer neu entzündet.

Fasten ist weit mehr als Verzicht. Es ist eine tiefe Einladung an Körper, Geist und Seele, wieder in Balance zu kommen und sich daran zu erinnern, wie viel Heilung in uns selbst liegt.

 

Mein Tipp 

Ich persönlich finde es hilfreich, den Darm zu Beginn des Fastens sanft zu entleeren, damit der Körper gleich frei starten kann. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten: Eine sehr einfache und bewährte Methode ist Glaubersalz oder Passagesalz (Bittersalz/Magnesiumsulfat). Es wirkt abführend und sorgt dafür, dass der Darm vollständig entleert wird.

Du kannst es so anwenden

Am Morgen des ersten Fastentages ein Glas warmes Wasser (ca. 250–300 ml) mit 1–2 Teelöffeln Passagesalz trinken.

Danach am besten warm bleiben, etwas Ruhe haben und über den Vormittag hinweg viel Wasser oder Kräutertee trinken.

Das wirkt oft innerhalb von 30–90 Minuten. Wichtig ist, danach ausreichend zu trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Wer empfindlich ist oder den Salzgeschmack nicht mag, kann alternativ auch einen Einlauf mit warmem Wasser oder eine sanfte Darmreinigung mit Flohsamenschalen oder fermentierten Getränken (z. B. Milchsäurebakterien, Sauerkrautsaft) machen.

Das Ziel ist, den Darm zu entlasten und nicht zu stressen.

Wenn du Fasten regelmäßig machst, musst du nicht jedes Mal so stark abführen. Aber gerade beim ersten Mal oder bei längeren Fastenzeiten ist es eine gute Unterstützung für den gesamten Entgiftungsprozess.

Ich selbst empfinde es jedes Mal wie einen inneren Neubeginn körperlich und seelisch. Wenn der Darm leer ist, fühlt sich auch der Kopf klarer an.

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