Ich liebe die stillen Kräfte unserer Nadelbäume. Sie begleiten mich durch alle Jahreszeiten, und oft merke ich, wie gut es meinem Körper und meiner Seele tut, wenn ich etwas davon in meinen Alltag hole. Nadelbäume tragen eine tiefe, uralte Medizin in sich, reinigend, beruhigend und kräftigend. Jede Art fühlt sich ein wenig anders an, aber alle schenken uns etwas, das wir in dieser hektischen Zeit oft brauchen: Erdung, Klarheit und eine natürliche Art der Heilung.
Wenn ich Tannenspitzen sammle, fühle ich mich sofort verbunden mit der Natur. Aus ihnen mache ich gerne einen Tannenspitzen-Honig, der mich durch die ganze Erkältungszeit begleitet. Ich schichte die hellgrünen Spitzen mit Honig in ein Glas und lasse alles zwei Wochen ziehen. Der Honig wird flüssig, aromatisch und wirkt wunderbar bei Husten, Heiserkeit oder den ersten Kratzern im Hals. Ein kleiner Löffel, und mein Brustkorb fühlt sich gleich freier an.
Auch die Fichte nutze ich sehr gerne. Ihre Nadeln haben eine kräftige, wärmende Energie, die tief in die Muskeln wirkt. Wenn mein Körper verspannt ist oder ich das Gefühl habe, mein Rücken trägt zu viel, koche ich aus den Nadeln einen Sud für ein Bad. Manchmal mache ich mir daraus auch einen Balsam. Nadeln vorsichtig in Öl ziehen lassen, ein wenig Bienenwachs dazu und schon habe ich eine Salbe, die meine Muskeln entspannt und meinen Gelenken gut tut.
Die Kiefer kenne ich als starke Verbündete bei Erkältungen. Ein einfaches Dampfbad aus Kiefernnadeln öffnet sofort meine Atemwege. Es duftet wie ein Spaziergang durch einen tiefen Wald. Gerade wenn die Bronchien verschleimt sind oder die Nebenhöhlen drücken, wirkt dieser Duft fast wie ein kleiner Befreiungsschlag für die Lunge.
Eine besondere Medizin finde ich in der Lärche. Ihr Harz ist für mich eines der heilsamsten Geschenke des Waldes. Ich löse es langsam in Öl und rühre eine weiche Salbe, die ich bei kleinen Wunden, trockenen Hautstellen oder eingerissener Haut nutze. Diese Mischung hat schon viele kleine Wehwehchen geheilt – bei mir und bei meinen Kundinnen.
Auch die Douglasie hat ihren Platz in meiner Praxis. Sie trägt einen frischen, klaren Duft, der meine Nerven sofort beruhigt. Ein Öl aus ihren Nadeln verwende ich an Tagen, an denen die Gedanken zu laut sind und das Herz unruhig wird. Ich trage ein paar Tropfen auf meine Brust oder Fußsohlen auf und spüre, wie mein Nervensystem weicher wird.
Selten, aber mit großer Wirkung, koche ich aus jungen Kiefernzapfen einen dichten Hustensirup. Das ist ein altes Rezept, das ich besonders im Winter schätze. Die Zapfen werden ausgekocht und der Sud später eingedickt. Er ist stark, harzig und hilft, wenn sich der Husten festgebissen hat oder die Lunge schwer arbeitet.
Nadelbäume begleiten mich aber nicht nur körperlich. Energetisch unterstützen sie mich ebenfalls sehr. Getrocknete Nadeln oder kleine Zweige nutze ich gern zum Räuchern. Die klare, frische Rauchenergie reinigt Räume, löst belastete Schwingungen und schafft eine spürbare Leichtigkeit besonders nach intensiven Gesprächen oder Seminaren.
Ich liebe diese einfachen Rezepte, weil sie mich immer wieder daran erinnern, dass die Natur uns alles schenkt, was wir brauchen. Vielleicht probierst du das eine oder andere einmal aus. Es ist so wohltuend, sich ein Stück Wald nach Hause zu holen und manchmal liegt genau darin die heilende Kraft, die wir gerade brauchen.
Fichtennadel-Balsam für Gelenke & Muskeln
Wenn ich eine stärkere Wirkung möchte, greife ich zur Fichte. Ich erhitze (nicht kochen!) 200 ml Kokosöl mit einer Handvoll frischer Fichtennadeln ganz sanft. Etwa 20 Minuten ziehen lassen, abseihen und mit etwas Bienenwachs (ca. 20 g) zu einem weichen Balsam verrühren. Der Balsam lindert Muskel- und Gelenkschmerzen, wärmt tief und riecht wunderbar waldig.
Kiefernnadel-Dampfbad bei Erkältung
Kiefer wirkt stark öffnend und reinigend. Ich gebe eine Handvoll Nadeln in eine Schüssel mit heißem Wasser und inhaliere 10 Minuten. Das löst festsitzenden Schleim, befreit die Stirn- und Nasennebenhöhlen und beruhigt den Husten.
Lärchenharz-Salbe für Wunden & raue Haut
Lärche hat einen ganz eigenen Zauber. Ihr Harz wirkt wundheilend und antibakteriell. Ich löse 1 TL Harz in 50 ml Öl (Olive, Jojoba) bei kleinster Hitze auf und gebe etwas Bienenwachs dazu. Diese Salbe nutze ich bei kleinen Wunden, Schrunden, Rissen, eingerissener Haut und trockenen Stellen.
Douglasien-Nadelöl für Nerven & Stimmung
Douglasie hat eine frische, klare Energie. Ich fülle ein Glas halb mit Nadeln und gieße Mandelöl darüber. Nach zwei Wochen habe ich ein Öl, das ich bei Stress, Unruhe, Nervosität und seelischer Müdigkeit verwende. Ein paar Tropfen auf die Brust oder die Fußsohlen wirken sofort entspannend.
Kiefernzapfen-Sirup für Winterhusten
Aus jungen grünen Kiefernzapfen lässt sich ein starker Hustensirup machen. Ich koche 10–12 kleine Zapfen in 750 ml Wasser 30 Minuten aus. Dann abseihen und mit Zucker oder Honig zu einem Sirup einkochen. Er ist dunkel, harzig und wirkt unglaublich gut bei verschleimten Bronchien..
Lärchennadel-Tinktur für das Immunsystem
Ich fülle ein Schraubglas halb mit Lärchennadeln und übergieße sie mit 40% Alkohol. Nach vier Wochen abseihen. 5–10 Tropfen stärken das Immunsystem und wirken leicht antibakteriell. Ich nutze sie vor allem in der Erkältungszeit.
Kiefernnadel-Zucker für die Küche & Heilwirkung
Ich trockne Kiefernnadeln, pulverisiere sie und mische sie mit Rohrohrzucker. Das schmeckt erstaunlich gut in Tee, warmem Wasser, Gebäck oder über Obst. Es wirkt leicht entzündungshemmend und stärkt Lunge und Atemwege..
Tannenspitzen-Honig für Atemwege & Immunsystem
Ich liebe dieses Rezept, weil es so einfach ist und so zuverlässig wirkt.
Ich lege frische Tannenspitzen (die hellgrünen Maiwipferl) schichtweise mit gutem Honig in ein Schraubglas.
Eine Schicht Spitzen, eine Schicht Honig, bis das Glas voll ist.
Dann stelle ich es zwei Wochen ans Fenster.
Die Mischung wird flüssiger und intensiv.
Ich nutze den Honig bei Husten, Heiserkeit und ersten Erkältungszeichen ein Teelöffel reicht oft schon.
Tannennadelsalz für Muskeln & Durchblutung
Wenn ich Tannennadeln trockne, mahle ich sie fein und mische sie mit grobem Meersalz.
Das ergibt ein grün duftendes Salz für Fußbäder oder ein kleines Bad.
Es wärmt, fördert die Durchblutung und hilft bei schweren Beinen, Verspannungen und kalten Füßen.
Ich gebe etwa eine Handvoll ins Badewasser.
Tannennadel-Öl für die Brust & Erkältungszeit
Ich nehme ein kleines Schraubglas, fülle es halb mit frischen Nadeln und gieße ein gutes Öl darüber Olivenöl oder Jojobaöl.
Zwei bis drei Wochen ziehen lassen.
Danach sanft erwärmen und abseihen.
Das Öl massiere ich auf Brust, Rücken oder Füße, wenn die Atemwege etwas brauchen.
Es öffnet, beruhigt und riecht wie ein Spaziergang im Wald.
Tannenspitzen-Sirup bei hartnäckigem Husten
Dieses alte Rezept nutze ich oft in der Praxis.
Ich koche 2 Handvoll frische Spitzen mit 500 ml Wasser 15 Minuten sanft ein.
Dann abseihen und den Sud mit 300 g Zucker oder Honig noch einmal kurz aufkochen, bis es sirupartig wird.
Ein Teelöffel wirkt schleimlösend und beruhigt den Hustenreiz.
Tannennadel-Tee für Lunge & Stimmung
Diesen Tee bereite ich sparsam zu, weil die Nadeln intensiv sind.
Ich übergieße 1 TL fein geschnittene Nadeln mit heißem Wasser und lasse 7–10 Minuten ziehen.
Der Tee stärkt die Lunge, klärt den Kopf und hebt die Stimmung – ein kleiner Wald zwischen den Händen.
Maximal 1–2 Tassen am Tag.
Tannennadel-Badezusatz bei Stress & Erschöpfung
Wenn ich merke, dass mein Nervensystem Ruhe braucht, setze ich mir ein kleines Wald-Bad an.
Ich koche eine Handvoll Nadeln mit Wasser auf, lasse es 15 Minuten ziehen und gebe den Sud ins Badewasser.
Es löst Spannungen, entspannt den Brustraum und hilft energetisch beim Loslassen.
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