Astromedizin- Zwilling

 

In der Astromedizin beschreibt der Zwilling die Beweglichkeit des Körpers, die Schnelligkeit des Nervensystems und die ständige Kommunikation zwischen Innen und Außen. Während der Stier verdichtet und aufbaut, öffnet der Zwilling die Welt der Bewegung, des Atems und der Informationen. Hier fließen Impulse wie elektrische Ströme durch den Körper. Zwillingenergie ist nicht stabil und schwer, sie ist leicht, frisch, neugierig und wach.

Die körperliche Zone des Zwillings liegt in den Lungen, Bronchien, Atemwegen, Schultern, Armen, Händen, im Vagusnerv und im feinen Zusammenspiel zwischen Gehirn und Atemrhythmus. Der Zwillingkörper reagiert zuerst auf Gedanken, ein Impuls im Kopf erzeugt sofort Spannung im Atem. Ein Satz, ein Konflikt, ein Gefühl kann sich unmittelbar als Druck auf der Brust oder als schnelle, flache Atmung bemerkbar machen.

Menschen mit starker Zwillingbetonung zeigen oft ein sehr sensibles Nervensystem, hohe Reizwahrnehmung und einen Körper, der auf Stimmung und Atmosphäre reagiert. Sie sind offen für Eindrücke, Stimmen, Informationen, deshalb entstehen Überlastungen schneller. Stress entsteht selten durch körperliche Arbeit, sondern durch mentale Überforderung, zu viele Gespräche, zu viele Aufgaben gleichzeitig, zu viele Impulse ohne Pause. Dann wird der Atem eng und das System überreizt.

Typisch für den Zwilling ist die Spannung zwischen Kopf und Körper. Gedanken laufen schnell, der Körper ist langsamer. Wenn der Geist nicht ruhig wird, atmet der Körper in kurzen Wellen, das führt zu Schlafproblemen, Herzstolpern ohne organische Ursache, Nervosität oder dem Gefühl „nicht im Körper zu sein“. Zwillingenergie möchte immer etwas verstehen, erklären und erzählen. Wenn sie das nicht kann, dreht sich der Impuls nach innen, und der Mensch beginnt, seine Gefühle zu denken statt zu fühlen.

Die Lungen sind beim Zwilling das Seelenorgan. Atmung ist Kontakt, einatmen ist „ich nehme die Welt“, ausatmen ist „ich gebe mich der Welt“. Wird dieser Austausch gestört, durch Angst, Konflikt oder Überforderung, reagiert zuerst der Atem. Häufig zeigt sich das in Bronchitis, Asthma, Spannung im Brustkorb, Räuspern, trockener Husten oder Stimmlosigkeit durch innere Unruhe. Der Körper sagt: „Es ist zu viel.“

Zwilling ist Merkur, und Merkur speichert Erfahrungen als Gedankenbahnen. Unverarbeitete Erlebnisse bleiben nicht „im Bauch“, sondern in der Sprache. Der Mensch findet keine Worte für das, was passiert ist. Dann bleibt die Energie im Atem stecken. Der Zwillingkörper heilt über Ausdruck. Sprechen, Schreiben, Austausch, Atemarbeit, Singen bringen Bewegung ins System. Wenn Emotionen ausgesprochen werden, entspannt sich der Brustraum, sofort.

Für Zwillingenergie ist Erdung eine Herausforderung. Sie lebt oben im Kopf im Atem und den Schultern. Um in Balance zu kommen, braucht sie Wege nach unten, Füße, Becken, Berührung, langsames Atmen, Spaziergänge, Berührung mit der Natur. Das Nervensystem muss lernen, dass es nicht alles gleichzeitig halten muss.

In der Pflanzenmedizin spiegeln sich Zwillinge in Pflanzen, die den Atem öffnen und beruhigen, Thymian, Linde, Spitzwegerich, Holunderblüte, Melisse. Sie entspannen die Bronchien, klären den Kopf und beruhigen das Nervensystem durch Wärme im Atem. In der TCM liegt der Zwilling auf der Lunge-Dickdarm-Achse. Loslassen durch Atem und über die Sprache. Wenn sich zu viel ansammelt, entsteht Druck im Brustraum und gleichzeitig im Bauchbereich, als ob das Innere keine Richtung findet.

Psychosomatisch zeigt der Zwilling das Thema Beziehung. Nicht romantisch, sondern kommunikativ: „Ich will verstanden werden.“ Wenn Gedanken zu schnell sind oder niemand zuhört, entsteht innere Unruhe. Der Mensch beginnt, ständig zu denken, zu planen, zu analysieren. Dann verliert der Körper Weite, und die Atmung wird eng. Schlafprobleme gehören deshalb zu den häufigsten Zwillingthemen,der Kopf spricht weiter, wenn der Körper längst ruhen will.

Spirituell betrachtet bringt der Zwilling die Seele in den Austausch. Er erinnert daran, dass Heilung durch Worte geschehen kann durch ein Gespräch, einen Satz und ein Verstehen. Der Zwilling zeigt die Kunst, mit der Welt in Beziehung zu treten, ohne sich selbst zu verlieren. Seine Medizin liegt darin, sich durch Leichtigkeit zu verbinden. 

Ein geheilter Zwilling ist wie ein frischer Wind, klar, leicht und wach. Worte fließen ohne Druck, der Atem wird frei und die Gedanken ruhig. Andere fühlen sich verstanden und angenommen. Der Körper atmet tiefer, Schultern sinken, der Brustraum öffnet sich. Der Zwilling wird zum Übersetzer zwischen Innenwelt und Außenwelt.

Wenn Zwillingenergie aus der Balance gerät, führen diese Fragen zurück in die Mitte
Welche Gedanken trage ich, die nicht ausgesprochen sind?
Was würde mein Körper atmen, wenn ich mich trauen würde, zu sagen, was wahr ist?
Und wo versuche ich zu denken, was ich eigentlich fühlen müsste?

Beim Zwilling geht es immer um Verbindung. Verbindung zwischen Atem und Seele, zwischen Gedanken und Gefühl, zwischen Sprache und Wahrheit.

Als Nächstes folgt die astromedizinische Perspektive des Krebses, das tiefe emotionale Wasser des Körpers, Magen, Lymphe, Zyklus, Kindheitserinnerung und die Medizin von Geborgenheit.

 

 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.